Konditorei Hüftgold
Hüftgold
Meidlinger Markstand 35-36, 1120 WienÖffnungszeiten
Sa: 8-18 Uhr
Sonn- und Feiertags: 10-18 Uhr
Wer die Konditorei Hüftgold am Meidlinger Markt besucht, darf keine Platzangst haben. Auf 24 Quadratmetern könnt ihr hier dem Zuckerbäckermeister selbst bei der Arbeit zuschauen. Neugierige Fragen zu Zubereitung und Zutaten sind dabei immer willkommen. Bei Hüftgold bekommt ihr Mehlspeisen wie ihr sie aus Omas Backstube kennt: simpel und ohne viel Schnickschnack. Die Zutaten sind regional und sorgfältig ausgewählt. Außerdem findet ihr hier ein Regal voller süßer Mitbringsel – darunter Spezialitäten wie Tonkabohnenriegel mit angeblich aphrodisierender Wirkung. Zu entdecken gibt es also einiges.
Prominenter Fixpunkt
“Der Bundespräsident bedankt sich für die Einladung, muss diese aber dankend ablehnen.” Mit diesen Worten schlug das österreichische Staatsoberhaupt höflich die Einladung zur Eröffnung der kleinsten Konditorei Wiens aus – nachzulesen im Originalbrief, der die Pinnwand in besagtem Eingangsbereich ziert. Dieser kleine Rückschlag hat die beiden Gründer von Hüftgold aber nicht davon abgehalten, sich seither einen Namen zu machen. Die Zuckerbäckerei mit ihrem traditionell-deftigen Angebot hat sich auf dem Meidlinger Markt mittlerweile als Fixpunkt etabliert.
Sharing is caring
Und das obwohl die winzige Backstube gar nicht so leicht zu finden ist. Wer zu Hüftgold will, muss zuerst durch das benachbarte Café Ignaz & Rosalia durchgehen. Auf den zweiten Blick macht dieses Konzept auch Sinn. Die beiden Geschäftslokale machen seit einem Vierteljahr gemeinsame Sache und teilen sich einen Marktstand. Wie viele gute Ideen ist auch diese aus der Not heraus entstanden. Durch Corona ist das zweite Standbein der Zuckerbäckerei, das Catering für Events, komplett weggefallen. Diesem Umstand habt ihr es zu verdanken, dass ihr nun direkt im angrenzenden Kaffeehaus auf bunt zusammengewürfeltem Geschirr vom Markt-Tandler Köstlichkeiten aus der winzigen Backstube serviert bekommt – und davon gibt es einige.
Tradition revisited
Besitzer Mark Ruiz Hellín ist besonders stolz darauf, dass es im Hüftgold auch Mehlspeisen gibt, die man sonst in Österreich nur schwer findet. Als gebürtiger Hannoveraner hat er Bienenstich, Blechkuchen und Co. in seiner neuen Heimat vermisst und daher kurzerhand im eigenen Betrieb eingeführt. Neben den deutschen Spezialitäten bekommt ihr aber natürlich auch allerhand Leckereien der österreichischen Küche. Klassiker wie Krapfen oder Apfelstrudel findet ihr dabei genauso wie einige lange vergessenen Rezepte. So sind der Lainzer und der Meidlinger Würfel etwa einige jener Traditionen, die das Hüftgold wieder aufleben lässt. Auch gut zu wissen: Das Angebot bei Hüftgold ist nicht nur speziell, sondern größtenteils auch glutenfrei. Vegane Süßwaren sucht ihr hier aber (fast) immer vergebens. Auf die Frage, ob es denn auch zuckerfreie Leckereien gäbe, kommt vom Besitzer eine eindeutige Antwort: “Ja, Servietten.”
Gut zu wissen: Ab 17.9. ist Hüftgold nicht mehr die kleinste Konditorei Wiens. Dann wird sie nämlich von ihrer neuen Dependance in Hietzing abgelöst. Darauf wollt ihr nicht mehr warten? Dann schaut doch bis dahin bei der Stammfiliale oder einem unserer anderen Lieblings-Kuchenlokale vorbei.